Take off bei der Rehkitzrettung - Drohneneinsatz
In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von Drohnen, ausgestattet mit intelligenten Wärmebildkameras, im Bereich der Rehkitzsuche etabliert. Dieses Verfahren bietet Landwirten und Jagdausübungsberechtigten die Möglichkeit, zeitsparend und effektiv ihrer tierschutzrechtlichen Verantwortung gegenüber dem Wild nachzukommen.
Die besten Erfolge werden in den frühen kühlen Morgenstunden erzielt, wenn sich die Wärmezeichnungen des Wildkörpers am deutlichsten von der Umgebung abheben. Mit steigender Umgebungstemperatur werden die Umrisse eines Wirbeltieres zunehmend schlechter dargestellt.
Die REHKITZRETTUNG REICHELSHEIM verfügt über drei Drohnen von DJI, welche mit hochauflösenden Wärmebildkameras und weiterem notwendigem Equipment ausgerüstet sind.
Wie genau laufen die Einsätze ab?
- Zwischen Landwirt und Jäger wird der Mähtermin abgesprochen
- Das Drohnenteam wird informiert und der Flug geplant (die exponierten Flächen sind der Software durch die vorangegangene Saison bekannt und vorbereitet)
- Am frühen Morgen des Mähtages treffen sich das Drohnenteam, Jäger und Helfer an der betroffenen Fläche
- beim Abfliegen der Wiese gefundene Rehkitze werden nahe der zu mähenden Wiese an eine deckungsreiche Stelle verbracht und mit einer Kiste gesichert, um sie vor weiteren Beutegreifern zu schützen
- anschließend erfolgt das Mähen der Fläche durch den Landwirt
- nach der Mahd entfernt der Landwirt die Kiste, das Kitz ist wieder frei und wird von der Mutter gefunden
- Der Landwirt kann eine Bescheinigung als Nachweis seiner erfüllten Sorgfaltspflicht erhalten
Hintergrund:
Im In- und Ausland sind die Erfahrungen durchweg positiv! Wiesen werden mit einer Drohne, ausgestattet mit Wärmebildtechnik, überflogen. Die Kamera erkennt Rehkitze und anderes Wild durch Temperaturunterschiede. Dadurch lassen sich Helfer zum Fundort navigieren und Kitze in Sicherheit bringen.
Ein Mitglied der hiesigen Jägerschaft, Herr Ralf Menzel, konnte mit anderen Kitzrettern Erfahrungen austauschen um gezielte Angebote zum Kauf einer Drohne anzufordern. Die Folge war eine spezielle konfigurierte Drohne eines Anbieters aus den Niederlanden.
Nachdem im Februar 2020 die ersten Testflüge erfolgreich absolviert waren und die Ausrüstung vervollständigt war, wurden die Piloten ausgebildet.
Im April wurden die ersten Einsätze geflogen. Zum Saisonende des Jahres 2020 war das Resümee, auch durch die weiter gewonnenen Erfahrungen, durchweg zustimmend.
Bei unseren Geräten setzen wir das Live-View-Verfahren ein: Die Wärmebildkamera sendet während des Fluges Bilder auf einen separaten Bildschirm, um sie unmittelbar auszuwerten. Ist eine Wärmesignatur erkennbar, lässt man die Drohne über der Fundstelle schweben. Helfer werden zum Fundort direkt unter die Drohne navigiert.
Seit Februar 2021 stand uns eine zweite, voll ausgerüstete Drohne zur Verfügung. Ein gemeinnütziger Förderverein wurde gegründet. Somit können Spendenquittungen bei Spenden für die Kitzrettung und evtl. weitere Anschaffungen ausgestellt werden, um sie steuerlich berücksichtigen zu lassen.
Aufgrund gestiegener Anfragen nach Abflug von Wiesen vor der Mahd haben wir Anfang 2022 eine weitere Drohne angeschafft. Damit hoffen wir, alle an uns gestellten Suchanfragen bedienen zu können.
Möchtest auch Du uns unterstützen? Dies kannst Du tun, indem
- Du uns in den Morgenstunden tatkräftig zur Seite stehen. Entweder als Spotter (Beobachtung des Wärmebildmonitors) oder auch als Drohnenpilot. Eine gründliche Einweisung wird von uns durchgeführt.
- Du uns mit einer Spende unterstützt. Unser Team besteht aussschließlich aus Ehrenamtlichen. Eine Spende ist jederzeit willkommen!
Wir würden uns über deine Mithilfe freuen!
Die Spendenkonten des Fördervereins lauten:
Volksbank Odenwald, DE08 5086 3513 0000 7101 99
Sparkasse Odenwaldkreis, DE23 5085 1952 0080 0198 54